„Ölsaugen“ bei der T3-Visco – rein konstruktives Problem

Unlängst habe ich einen weiteren Puzzle-Stein zu der rätselhaften Thematik des Ölsaugens bei der T3-Visco entdeckt. Meiner Überzeugung nach, handelt es sich dabei um ein konstruktives Problem, wobei die extrem hohe Wärmeausdehnung des Silikonöls bei winterlichen Temperaturen das Problem verursacht. Demnach müsste das Problem weiterhin bestehen und auch bei neu überholten T3-Viscos auftauchen. Genau ein solches Beweisstück ist mir jetzt ins Netz gegangen, aber beginnen wir von vorne…

Um meinen Prüfstand exakt kalibrieren zu können, habe ich damals eine überholte Visco-Kupplung von einem bekannten Schweizer Anbieter erstanden. Die aufgezeichnete Meßkurve hat praktisch auf Anhieb perfekt gepasst, nur die beste Position des Temperatur-Sensors müsste ich erst herausfinden.

 Wie man sehen kann passt die Kurve exakt zu der +-10% Vorgabe von Steyr-Daimler-Puch.

Durch Zufall bin ich in den Besitz einer gebrauchten Visco-Kupplung desselben Schweizer Anbieters gekommen, die eine ungefähre Laufleistung von 50tkm seit der Überholung aufweist. Und hier zeigen sich schon wieder deutlich die Anzeichen einer Verhärtung die typisch für das Ölsaugen ist!

 

Denn diese Visco-Kupplung entsprach bei der damaligen Instandsetzung mit Sicherheit ebenfalls der Norm-Kurve. Wer die extrem gewissenhafte Arbeitsweise des Schweizer Anbieters kennt, der auch Getriebe instandsetzt, wird keine Sekunde daran zweifeln.

Somit ist klar, dass auch professionell überholte Viscos vom Prüfstand ohne Spezialventil immer wieder Getriebeöl saugen werden. Insbesondere Kurzstreckenfahrer (bei winterlichen Außentemperaturen) sind hiervon betroffen.

Bei dem neueren Visco-Projekt des T4-Syncro ist die Thematik des Ölsaugens übrigens praktisch unbekannt – obwohl das Innere der Visco genauso gut geschmiert im Ölhaushalt des Getriebes läuft wie beim T3-Syncro. Auch hier ist die Lösung ein Spezialventil, durch das eine gewisse Menge Silikonöl nachträglich gefüllt wird.

T4- Visco mit Ventil