Immer wieder werden wir gefragt welches Getriebeöl wir für den T3-Syncro empfehlen. Der offizielle VW-Leitfaden aus den 80ern spricht von 75W90-GL4 für Differential & Schaltgetriebe.
Unsere Empfehlung lautet jedoch:
Differential: 75W90-GL5
Für die hochbeanspruchte Hypoid-Verzahnung, bei der sich Triebling und Tellerad nur entlang eines Punkts (extreme Flächenpressung) berühren, wurde der GL5-Standard entwickelt. Dazu ist das Grundöl mit zahlreichen Additiven versehen.
Schaltgetriebe: 75W90-GL4+
Im Schaltgetriebe ist zwar auch eine Hypoidverzahnung vorhanden, allerdings muss hier Rücksicht auf die Synchronringe der Gangräder genommen werden. Weil GL5 so gut „schmiert“ kann es dazu führen, dass die Synchronringe im Schaltgetriebe „ausgebremst“ werden und ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr erfüllen können – nämlich die Gangräder beim Schaltwechsel abzubremsen/beschleunigen damit es beim Schaltvorgang nicht kracht.
Zusätzlich können die Additive der GL5-Öle die Buntmetall Komponente der Synchronringe angreifen.
Es gibt aber auch Öle mit der inoffiziellen Bezeichnung GL4/GL5 (GL4+), die den Spagat zwischen optimaler Schmierung der Hypoid-Verzahnung und einer Restreibung für die Synchronisation schaffen.
Zu den API Klassen:
Getrieböl wird grundsätzlich nach dem American Petroleum Institut (API) mit seinen GL-Klassen bewertet. Je höher die GL-Klasse, desto höher ist die zulässige Flächenpressung des Getriebeöls, das eine metallische Berührung der Zahnräder verhindern soll.
- GL-4:
Gerad – und Stirnverzahnte Getriebe, auch mit leichtem Achsversatz. Getriebeöle nach API GL-4 sind heute typische Vertreter in quereingebauten Transaxle-Getrieben. - GL-5:
Hypoidverzahnte Getriebe (kreuzende Wellen mit großem Achsversatz) in PKW und anderen Fahrzeugen unter schockartiger Belastung bei hoher Drehzahl. Getriebeöle nach API GL-5 werden heute vorzugsweise in Differentialen eingesetzt.
Hier ist noch eine recht gute Übersicht zu dem Thema: